Neues Bürger- und Kundenzentrum ist in Betrieb

Stadtverwaltung und Stadtwerke unter einem Dach

Eine Mitarbeiterin im Beratungsgespräch mit einem Kunden
Bürgeranliegen werden in freundlicher und moderner Umgebung bearbeitet. Foto: Stadt Wertheim

In der Rathausgasse 9 hat jetzt das neue Bürger- und Kundenzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Das Bürgerservice-Zentrum der Stadtverwaltung und das Kundencenter der Stadtwerke Wertheim sind in das ehemalige Sparkassengebäude umgezogen. Nach zweijähriger Umbauzeit wird am Samstag, 6. April, die offizielle Eröffnung gefeiert. Von 12 bis 14 Uhr besteht Gelegenheit zur Besichtigung der neuen Räumlichkeiten.

Die Zusammenfassung der publikumsintensiven Dienstleistungen von Stadtverwaltung und Stadtwerken unter einem Dach bietet für die Bürgerschaft viele Vorteile: Die Wege werden verkürzt, die Abläufe verbessert. Kompetenter Service und individuelle Beratung funktionieren Hand in Hand.

Im Erdgeschoss sind die Pass- und Meldestelle der Stadtverwaltung und das Kundencenter der Stadtwerke untergebracht. Im Obergeschoss arbeiten die Abteilungen Soziale Dienste und Integration / Migration mit Rückzugsmöglichkeiten für individuelle Beratungsgespräche. Auf beiden Ebenen gibt es einen Empfangsbereich mit Schalterfunktion, von dem aus die Besucher an die richtige Stelle gelotst werden. Wartezonen sind mit ausreichend Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Alle Bereiche sind barrierefrei erreichbar.

Blick auf Schalter und verglastes Arbeitszimmer
Service und individuelle Beratung gehen am neuen Standort Hand in Hand. Foto: Stadt Wertheim

Das Bürgerservice-Zentrum hält seine bürgerfreundlichen Öffnungszeiten am neuen Standort bei: Montag, Dienstag und Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Mittwoch und Freitag 8 bis 12 Uhr. Am Samstag sind Besuche weiterhin nach Terminvereinbarung möglich. Die Öffnungszeiten des Kundencenters der Stadtwerke sind weitgehend identisch. Lediglich am Dienstag sind die Schalter der Stadtwerke nur bis 16 Uhr besetzt.

Die Stadtverwaltung hat 21 Arbeitsplätze vom Rathaus in das neue Bürgerservice-Zentrum verlagert. Sie rechnet mit etwa 250 Besuchern pro Woche. Die Stadtwerke sind mit sieben Arbeitsplätzen von der Mühlenstraße 60 in die Innenstadt umgezogen; damit sind sie für ihre durchschnittlich 80 Besucher pro Woche wesentlich besser erreichbar. Hinzu kommen für beide Einrichtungen viele zusätzliche Kundenkontakte auf telefonischem oder digitalem Weg.

Die Planung für das Bürger- und Kundenzentrum reicht zurück ins Jahr 2018. Damals hatte der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss gefasst, dass das Sparkassengebäude in der Rathausgasse nach Neubau und Umzug der Bankfiliale in das Bahngelände durch Stadtverwaltung und Stadtwerke genutzt werden soll. Im Juni 2020 beschloss der Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg), das Gebäude von der Sparkasse zu erwerben, um es nach Umbau und Sanierung an die Stadt und die Stadtwerke zu vermieten. Beide brauchten mehr Flächen und wollten ihre Dienstleistungen bürger- und kundenfreundlicher anbieten. Ein wichtiges Argument für die Planung war zudem die hohe Besucherfrequenz, die zur Belebung der Altstadt beiträgt.

Zwei Arbeitsplätze in moderner Büroumgebung
Hell und großzügig ist das neue Bürgerservice-und Kundenzentrum in der Rathausgasse gestaltet. Foto: Stadt Wertheim

Im Frühjahr 2022 begannen die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen unter Federführung der Steg. Die Herstellung der Barrierefreiheit in dem verschachtelten Gebäude, dessen letzte Renovierung 30 Jahre zurücklag, war für den Bauherrn eine besondere Herausforderung. Der Brandschutz musste an die neusten Anforderungen angepasst, die Elektroverkabelung erneuert und die IT-Sicherheit gewährleistet werden. Auch energetisch ist das Gebäude jetzt auf zeitgemäßen Stand gebracht: Die Fenster wurden erneuert. Beheizt wird das Gebäude mit einem hybriden System, das aus zwei Wärmepumpen als Hauptenergieerzeuger und einer Gaszuschaltung für Spitzenlasttage besteht. Auf dem Dach wandeln Photovoltaikanlagen Sonnenlicht in Energie um.

Die vorläufigen Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf etwa 1,8 Mio. Euro. Abzüglich eines zu erwartenden Sanierungszuschusses aus dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ des Bundes und des Landes Baden-Württemberg - der Umbau der ehemaligen Sparkasse ist die letzte große Maßnahme im Sanierungsgebiet „Kernstadt“ – bleibt für die Steg voraussichtlich ein Kostenanteil von rund 620.000 Euro. Er wird über Mietzahlungen der Stadtverwaltung und der Stadtwerke finanziert. Die endgültige Abrechnung der Sanierungsmaßnahme erfolgt im Zuge der Abrechnung des Sanierungsgebietes „Kernstadt“.