Gedenkort soll zum 80. Jahrestag umgesetzt sein

Geschehen zum Kriegsende 1945 wird dokumentiert

Visualisierung des Erinnerungsorts an die Ereignisse des 1. April 1945 am Hirschtor der Wertheimer Burg
Visualisierung des Erinnerungsorts an die Ereignisse des 1. April 1945. Foto: Stadt Wertheim

Am 1. April 2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs in Wertheim. Zu diesem Datum soll, so die Vorstellung des Bau- und Umweltausschusses, der Gedenk- und Erinnerungsort an die damaligen Geschehnisse fertiggestellt sein. Dem von der Verwaltung vorgelegten Gestaltungsvorschlag stimmte das Gremium am Montag einmütig zu.

Der stellvertretende Oberbürgermeister Bernd Hartmannsgruber, der die Sitzung in Vertretung von OB Herrera Torrez leitete, erinnerte an die lange Vorgeschichte des Projektes. 2015 war eine Arbeitsgruppe gebildet worden. Sie beschäftigte sich intensiv damit, wie die Ereignisse zu Kriegsende 1945 würdig für die Nachwelt dokumentiert werden können. Damals hatten mutige Bürger durch das beherzte Hissen der weißen Fahne auf der Burg die Stadt wohl vor der Zerstörung bewahrt. 

Die Arbeitsgruppe, die nach einer Corona bedingten Pause wieder reaktiviert wurde, hat sich darauf verständigt, einzelne Elemente des ursprünglichen Konzepts von Johannes Schwab aufzugreifen, informierte der Leiter des Baufachbereichs, Armin Dattler. Der Platz unterhalb der Burg am Hirschtor wird mit einem veränderten Belag aufgewertet. Darauf sollen dann drei mit Stahlrahmen eingefasste, 1,80 Meter hohe und 60 Zentimeter breite Glasstelen aufgestellt werden.

Die Stelen werden Informationen zu den Ereignissen am 1. April 1945 in Wertheim tragen. Die entsprechenden Texte sollen Dr. Monika Schaupp, die Leiterin des Archivverbunds Main-Tauber, und der Vorsitzende des Historischen Vereins, Dr. Frank Kleinehagenbrock, auf der Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse erarbeiten. Über einen QR-Code werden Interessierte weitere Informationen abrufen können.

Erhalten bleiben soll bei der Neugestaltung des Platzes am Hirschtor der dort stehende Baum, während man für die vorhandenen Sitzbänke Ersatz schaffen will. Die Gesamtkosten schätzt die Verwaltung auf rund 30.000 Euro, also deutlich weniger als für frühere Planungen. Im Haushalt stehen noch etwa 20.000 Euro für das Projekt zur Verfügung. Die Verwaltung wird nun eine genaue Kostenberechnung und einen Finanzierungsvorschlag erarbeiten.

Aus den Reihen der Ausschussmitglieder wurde Bedauern geäußert, dass die ursprünglichen Vorschläge, auch aus Kostengründen, nicht umgesetzt werden konnten. Einig war man sich aber, dass auch mit der jetzigen Planung ein würdiger Gedenkort entsteht. „Manch einer hat schon nicht mehr an eine Realisierung geglaubt“, hieß es.