Mountainbike-Strecke als zusätzliches Freizeitangebot

Empfehlungsbeschluss: Planung soll fortgeführt werden

Legale Mountainbike-Strecken sind auf Wertheimer Gemarkung bisher Fehlanzeige. Foto: Stadt Wertheim/Shutterstock

Eine ausgewiesene Mountainbike-Strecke ist bisher Fehlanzeige in Wertheim. Das könnte sich ändern. Die Verwaltung stellte dem Ausschuss für Verwaltung und Finanzen ein Konzept für zwei Single-Trails auf städtischen Grundstücken in Bestenheid vor. Nach eingehender Diskussion empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat einstimmig, dass die Planung fortgeführt werden soll.

Zur Begründung des Vorhabens heißt es in der Verwaltungsvorlage, Mountainbiken sei seit vielen Jahren als Breitensport in der Mitte der Gesellschaft angekommen und werde von Menschen jeden Alters und aller Einkommensschichten ausgeübt. Anders als in den Nachbarkommunen Külsheim oder Hardheim gebe es in Wertheim bisher noch keine ausgewiesenen Mountainbike-Strecken. „Durch die Ausweisung legaler Single-Trails auf der Gemarkung Wertheim soll ein attraktives Freizeitangebot für Mountainbiker, insbesondere für Jugendliche, geschaffen werden. Gleichzeitig wird durch die Nutzung der genehmigten Strecken ein Lenkungseffekt mit Blick auf den Natur- und Artenschutz inklusive sensibler Lebensräume erzielt.“

Seit zwei Jahren beschäftigt sich die Stadtverwaltung in enger Kooperation mit dem Beruflichen Schulzentrum (BSZ) mit der Anlage einer Mountainbike-Strecke als öffentliche Einrichtung. Entstehen könnte sie auf der Bestenheider Gemarkung im Distrikt „Großer Wald“. Maximilian Hofmann, Lehrer am BSZ, hatte die Projektidee 2023 in einer Bürgersprechstunde bei Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez vorgebracht. Gemeinsam mit Manfred Breuer, Leiter des Schulzentrums, stand er nun dem Ausschuss Rede und Antwort. Auch in verschiedenen 8er-Rat-Foren war der Wunsch nach legalen Mountainbike-Strecken laut geworden, erläuterte Referatsleiter Uwe Schlör-Kempf in der Ausschusssitzung.

Um die Machbarkeit des Projekts zu prüfen und ein Umsetzungskonzept zu erstellen, wurde die Steuerungsgruppe „Mountainbike“ gegründet. Dieser gehören die Fachreferate der Stadtverwaltung, Vertreter des Beruflichen Schulzentrums, der Velo-Freunde Wertheim sowie die vor Ort zuständigen Revierleiter an, schilderte Schlör-Kempf das Vorgehen. Da sich die Hürden für eine ursprünglich angedachte Rundstrecke als zu groß erwiesen, verständigte man sich auf die Umsetzung zweier Single-Trails, um damit erste Erfahrungen sammeln zu können.

Unter einem „Trail“ versteht man schmale Wege oder Pfade, die in der Regel unter zwei Meter breit, unbefestigt und naturbelassen sind. Es gibt auf ihnen keine baulichen Anlagen, sondern nur natürliche Hindernisse. Als Nutzungszeitraum stellt sich die Steuerungsgruppe den Zeitraum April bis Oktober jeweils zwischen Sonnenaufgang und -untergang vor. Dämmerungs- und Nachtzeiten sollen vermieden werden. Da in Baden-Württemberg das Radfahren im Wald nur auf Wegen mit einer Mindestbreite von zwei Metern erlaubt ist, ist für das Vorhaben eine Genehmigung durch die zuständige Forstbehörde erforderlich.

Im Haushalt 2025 sind für die Einrichtung der Single-Trails 8.000 Euro eingeplant. Die jährlichen Unterhaltungskosten würden anschließend mit 4.000 Euro zu Buche schlagen. Das Berufliche Schulzentrum will sich um Sponsoren zur Mitfinanzierung bemühen und hat sich bereiterklärt, auch die Betreuung der Trails übernehmen.

Bei der weiteren Planung ist dem Ausschuss wichtig, dass sie unter breiter Beteiligung erfolgt. Einzubeziehen sind der Stadtteilbeirat, die Initiatoren des Projekts - hauptsächlich aus dem Beruflichen Schulzentrum, aber auch Jugendliche, zudem ansässige Jagdpächter und örtliche Naturschutzverbände. Die so abgestimmte Planung soll dem Ausschuss dann zur weiteren Beratung vorgelegt werden.