Mehr als gute Worte: Ehrenamtskarte ab 2024

Wertschätzung für bürgerschaftliches Engagement

Teilnehmer der Projektgruppe zur Ehrenamtskarte sitzen im Halbkreis im Arkadensaal des Rathauses und sehen sich eine Präsentation zum Thema an
In zwei Workshops hat eine Projektgruppe das Modell für die Wertheimer Ehrenamtskarte erarbeitet. Foto: Stadt Wertheim

Mit einer Ehrenamtskarte will die Stadt Wertheim das bürgerschaftliche Engagement stärken und Wertschätzung für das zum Ausdruck bringen, was Ehrenamtliche Tag für Tag leisten. Das neue Format der Anerkennung soll 2024 in Kraft treten. Diesen Empfehlungsbeschluss fasste der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen am Montag einstimmig.

„Wir bezeichnen uns zu Recht als Stadt des Ehrenamtes und der Vereine“, sagte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez einleitend. Mehr als 300 Organisationen und Institutionen gestalteten das Leben in Wertheim maßgeblich mit. „Dieses ehramtliche Engagement ist uns mehr wert als gute Worte.“ Der OB hob hervor, dass das Modell der Ehrenamtskarte von einem Expertenkreis erarbeitet wurde, in dem die ganze Bandbreite des Ehrenamts in Wertheim beteiligt war – vom Sportverein über Feuerwehr, Kirche und Jugend bis hin zur caritativen Initiative.

Uwe Schlör-Kempf, Leiter des Referats Bildung und Familie in der Stadtverwaltung, und seine Mitarbeiterin Dagmar Häfner stellten die Ehrenamtskarte und die Modalitäten dem Ausschuss vor. Demnach sollen Bürgerinnen und Bürger die Karte in Form der digitalen Wertheim-Card mit einem Wert von 50 Euro bekommen, wenn sie sich nachweislich mindestens 200 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert haben. Für Schülerinnen und Schüler sind mindestens 100 Stunden vorgesehen, auch bei projektbezogenem Engagement gilt diese Mindeststundenzahl. Die Tätigkeit muss freiwillig und ohne Bezahlung oder Gewinnabsicht für das Gemeinwohl ausgeübt werden.

Eine Sonderstellung nehmen die Mitglieder der Blaulichtorganisationen ein. Denn die Tätigkeit in der Feuerwehr, beim Roten Kreuz, der DLRG oder beim THW ist in der Regel mit Einschnitten in das Privatleben verbunden. Als Anreiz erhalten die Angehörigen der Organisationen ab einem bestimmten Ausbildungsstand eine 10-er-Karte für das Wertheimer Freibad. Bei Erfüllung der entsprechenden Kriterien – freiwillig, unentgeltlich, gemeinwohlorientiert und eine Mindestzahl an Stunden im Jahr - kann die Aktivität außerhalb der Einsatz- oder Übungszeiten aber auch zusätzlich für die Ehrenamtskarte „qualifizieren“. Wie Uwe Schlör-Kempf informierte, beteiligen sich die Stadtwerke, respektive die Bäderbetriebe, an den Kosten der Schwimmbadkarten mit jährlich bis zu 5.000 Euro.

Die Ehrenamtskarte beantragen die Vereine und Organisationen jeweils bis zum Jahresende über die Homepage der Stadt Wertheim. Im gleichen Schritt bestätigen sie Art und Dauer des im Jahresablauf erbrachten ehrenamtlichen Engagements. Das Verfahren ist so einfach wie möglich gehalten – es läuft digital und ohne Medienbruch. Sind Ehrenamtliche in mehreren Vereinen und Einsatzstellen aktiv, können die Zeiten aufaddiert und dann entsprechend mehrere Ehrenamtskarten an eine Person vergeben werden.

Der Gemeinderat wird über die Ehrenamtskarte, die die bisherige Ehrenamtsveranstaltung „Miteinander – Füreinander“ ersetzen soll, Anfang November abschließend entscheiden. Dann kann sie nächstes Jahr in Kraft treten.