
Weiteres Instrument der Jugendbeteiligung
Ausschuss beschließt „Jugend trifft Politik“
In dem neuen Format „Jugend trifft Politik“ können sich junge Menschen zwischen 15 und 21 Jahren aktiv an der Wertheimer Stadtpolitik beteiligen. Der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen hat das Beteiligungsinstrument einstimmig bei einer Enthaltung beschlossen. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez sagte auch unter Verweis auf den im vergangenen Jahr installierten 8er-Rat, nach seiner Kenntnis „gibt es nicht viele Kommunen mit einer so breit angelegten Jugendbeteiligung“.
Das neue Projekt stellte Referatsleiter Uwe Schlör-Kempf in der Ausschusssitzung vor. Die Jugendbeteiligung in Wertheim ist als Drei-Säulen-Modell organisiert. Erste Säule ist die Beteiligung im Alltag, wie sie vielfach in der Jugendhilfe, in den Vereinen und Schulen praktiziert wird. Die zweite Säule ist seit 2022 der 8er-Rat, den Schülerinnen und Schüler der achten Klassen bilden. Nun kommt, als dritte Säule, die Möglichkeit der dauerhaften Mitwirkung hinzu. Das Dialogformat konzipierte die Verwaltung erneut in Zusammenarbeit mit der S&N Kommunalberatung und im Einvernehmen mit den Wertheimer Schulleitungen.
Zielsetzung ist, wie es in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss unter anderem heißt, „die sozial-inklusive Beteiligung von jungen Menschen unterschiedlicher Schulformen“ und „die Beteiligung an Themen, die vor Ort gestaltet werden können und nicht auf eine andere politische Ebene verwiesen werden müssen“. Aber auch die „Wissensvermittlung über kommunalpolitische Zusammenhänge“ und die „Vermittlung von Jugendarbeit als Querschnittsaufgabe in Politik und Verwaltung“.
Dem neuen Gremium „Jugend trifft Politik“ sollen mindestens sechs, höchstens aber 20 junge Leute aus den Jahrgangsstufen neun bis 13 der weiterführenden Schulen in Wertheim angehören, wobei pro Schule bis zu vier Schülerinnen und Schüler gemeldet werden können. Wie diese gewählt werden, obliegt jeder Schule selbst. Dazu kommen Vertreter der dem Ausschuss für Verwaltung und Finanzen angehörenden fünf Fraktionen.
Das Format der dauerhaften Mitwirkung „Jugend trifft Politik“ soll nach der Entscheidung des Ausschusses erstmals im Schuljahr 2023/2024 umgesetzt werden. Projektbezogen können die Schülerinnen und Schüler für ihre Teilnahme vom Unterricht freigestellt werden. Finden Termine außerhalb der Schulzeit statt, ist die übliche Entschädigung nach der entsprechenden in Wertheim geltenden Satzung vorgesehen. Außerdem gibt es einen Vermerk im Zeugnis über das Engagement.