
Veranstaltungen
Mittwoch, 28.09.2022 | 18 Uhr
Elternkompass: Kinder brauchen Liebe, Regeln und Grenzen
Kinder brauchen Liebe, Regeln und Grenzen
Referent: Bernd Stanjek, Erziehungs-, Familien- und Jugendberatung der Caritas
für Eltern von Kindern in Kita und Grundschule
Die Reihe Elternkompass ist eine Initiative der AG Jugendhilfeplanung Wertheim. Sie informiert zu Fragen der Erziehung und des Familienlebens. Anmeldungen an die Stadtverwaltung per E-Mail an greta.klein@wertheim.de oder unter Telefon 09342/301-302.
Montag, 10.10.2022 | 19 Uhr
Lichtbildvortrag "Kulturtourismus mit Japan"
Vortrag mit Dipl.-Min. Barbara Lohoff, Würzburg, über ihre Erfahrungen als Würzburger Gästeführerin
Die Diplom-Mineralogin Barbara Lohoff lebte acht Jahre in Japan und wurde anschließend durch ihre Sprach- und Mentalitätskenntnisse dieses Landes und seiner Menschen eine gefragte Gästeführerin für japanische Reisegruppen in Würzburg. Im Siebold-Museum ist Frau Lohoff ebenso aktiv. Dort hält sie in einer original japanischen Teestube traditionelle Teezeremonien ab. Wie empfinden Japaner den Aufenthalt in Deutschland? Kommt es zu Konflikten, Irritationen und spaßigen Momenten mit den asiatischen Gästen?
Die Gästeführerin berichtet auf sehr anschauliche Weise aus ihrer jahrzehntelangen Arbeit mit zwei sehr unterschiedlichen Kulturen.
Mittwoch, 12.10.2022 | 19.30 Uhr
Die Fürsten von Löwenstein und der Laienkatholizismus
Von katholischen Adelsnetzwerken zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Die Fürsten von Löwenstein und der organisierte Laienkatholizismus
Vortrag von PD Dr. Frank Kleinehagenbrock, Wertheim/Bonn
Die jeweiligen Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg haben von seiner Entstehung 1868 bis zu den kirchlichen und sozialen Umbrüchen der späten 1960er Jahre die meiste Zeit dem Zentralkommitee der deutschen Katholken vorgestanden. Hinter ihnen standen in den Anfangsjahren katholische Adelsnetzwerke, die von der ultramontanen Ausrichtung der katholischen Kirche im Pontifikat Papst Pius‘ IX geprägt waren. Dennoch stellte die im wilhelminischen Kaiserreich unerwünschte Koordination der Tätigkeiten der katholischen Vereine ein wichtiges Element der kritischen Öffentlichkeit dar. Diese Entwicklungen fanden auch in Wertheim ihren Niederschlag.
PD Dr. Frank Kleinehagenbrock war nach seiner Promotion zur Grafschaft Hohenlohe im Dreißigjährigen Krieg Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der Universität Würzburg, anschließend dort Lehrstuhlvertreter für Neuere Geschichte und Akademischer Oberrat. Seine Habilitationsschrift beschäftigt sich mit konfessionellen Konflikten nach 1648. Seit September 2016 ist er Geschäftsführer der Kommission für Zeitgeschichte in Bonn. Er ist 1. Vorsitzender des Historischen Vereins Wertheim. Forschungsschwerpunkte liegen u.a. auf der Konfessions-, Rechts-, Verwaltungs- und Verfassungsgeschichte der Frühen Neuzeit, auf der Geschichte des Katholizismus in Deutschland sowie allgemein auf der Landesgeschichte des württembergisch-fränkischen Raumes, insbesondere der Grafschaften Wertheim und Hohenlohe.
Dienstag, 18.10.2022 | 19.30 Uhr
Repräsentation in Gold und Silber
Repräsentation in Gold und Silber – Dukaten, Taler und Medaillen der Grafen von Löwenstein-Wertheim
Vortrag von Dr. Matthias Ohm, Stuttgart
Münzen und Medaillen waren wichtige Medien der Repräsentations- und Erinnerungskultur. Auch die Grafen von Löwenstein-Wertheim nutzten Dukaten, Taler und Medaillen, um denkwürdige Ereignisse in Gold und Silber festzuhalten: Regierungsantritte und -jubiläen, Hochzeiten, bedeutende Ämter, die ihnen übertragen wurden, oder wichtige Regelungen, die sie trafen, wie die Einführung der Primogenitur. Auch Konflikte zwischen den einzelnen Linien und die konfessionellen Auseinandersetzungen fanden ihren Platz auf Münzen und Medaillen. So thematisiert ein Taler, den Graf Eucharius Kasimir am Ende des 17. Jahrhunderts ausgab, die Folgen von (innerfamiliärer) Eintracht und Zwietracht. Der Vortrag stellt ausgewählte Münzen und Medaillen der Grafen von Löwenstein-Wertheim vor und fragt nach dem ikonographischen Programm sowie nach den historischen Vorlagen in Medaillenkunst und Druckgrafik.
Dr. Matthias Ohm leitet seit 2007 das Münzkabinett im Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, und betreut mehr als 180.000 Objekte (Münzen, Medaillen, Papiergeld, Prägewerkzeuge, Siegel und Orden). Er ist Vorsitzender des Württembergischen Vereins für Münzkunde und Mitglied der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland. Seine Forschungsschwerpunkte sind die südwestdeutsche Münz- und Geldgeschichte, die Medaillenkunst und die Geschichte des Stuttgarter Münzkabinetts.
Mittwoch, 26.10.2022 | 18.30 Uhr
Philosophie im Schlösschen: Auf was kann man noch vertrauen?

Vortrag von Christoph Quarch, Philosoph
Dr. Christoph Quarch (*1964) ist Philosoph, Autor, Redner, Platon-Experte und Denkbegleiter. Er berät Unternehmen, unterrichtet an verschiedenen Hochschulen und veranstaltet gemeinsam mit ZEIT-Reisen Philosophiereisen. Mit seiner SWR-Radiokolumne „Der Frühstücks-Quarch“ sowie mit seinen Podcasts, Artikeln und Büchern erreicht er ein breites Publikum im gesamten deutschsprachigen Raum.
Christoph Quarchs Philosophie steht in der Tradition der Philosophischen Hermeneutik Hans-Georg Gadamers, für den er als wissenschaftliche Hilfskraft tätig war. Ihm geht es um ein fundiertes Verständnis unseres Menschseins, um von dort Wegweisung für ein gelingendes Leben zu gewinnen. Dabei aktualisiert er unterschiedliche philosophische Ansätze von Platon und Aristoteles bis zu Nietzsche und Heidegger. Wichtigste Inspirationsquelle ist ihm dabei die antike Philosophie; allen voran Platon. Christoph Quarch ist einer der weltweit innovativsten Platonspezialisten und einer der besten Kenner des griechischen Geistes im deutschsprachigen Raum.
Mittwoch, 09.11.2022 | 19.30 Uhr
Ein Wirtschaftskrimi der 1770er Jahre und seine Folgen
Das niederländische Kreditgeschäft von Löwenstein-Wertheim-Rochefort. Ein Wirtschaftskrimi der 1770er Jahre und seine Folgen
Vortrag von PD Dr. Magnus Ressel, Frankfurt am Main
In den 1770er Jahren verschärfte sich ein Strukturproblem der Linie Löwenstein-Wertheim-Rochefort. Trotz umfangreicher Besitztümer lagen die Ausgaben jedes Jahr höher als die Einnahmen, so dass die Schuldenlast stetig stieg und Pfändungen drohten. In Reaktion hierauf versuchte Fürst Carl Thomas seit 1775, in den Niederlanden günstige Kredite aufzunehmen, um dadurch ältere Verbindlichkeiten abzutragen und die Zinslast zu reduzieren. Dabei verquickten sich die Aktivitäten des 1776 zu Verhandlungen in die Niederlande abgeschickten geheimen Rates Georg Friedrich Jäger auf unglückliche Weise mit einem reichsweit wahrgenommenen Prozess seines Vaters Georg David Jäger gegen den Ritterkanton Odenwald. Dies führte zum kostspieligen Abbruch der Verhandlungen Wertheims mit dem Brüsseler Handelshaus Romberg, der Entlassung und Ruinierung des jüngeren Jäger sowie dem Selbstmord seines Vaters im April 1779. Im Vortrag wird der Geschehensablauf nachgezeichnet und eine Analyse der zugrundeliegenden Strukturprobleme angestrebt.
Magnus Ressel ist Privatdozent an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Habilitationsschrift befasst sich mit dem Netzwerk der deutschen Kaufleute in Venedig sowie den Strukturen des Transalpenhandels im späten 17. und 18. Jahrhundert. Darüber hinaus hat er zu den Beziehungen zwischen Nordeuropa und den Barbaresken sowie zu verschiedenen Aspekten des frühneuzeitlichen Fernhandels publiziert. Derzeit verfasst er als Förderstipendiat der Gerda Henkel Stiftung sowie als Junior-Fellow der Alfried Krupp-Stiftung Greifswald eine Monographie zum Kolonialhändler und Industrieunternehmer Friedrich von Romberg (1729-1819).