Vom Feuer habe Wertheim nichts zu befürchten, soll einst Martin Luther gesagt haben. Im Wasser aber werde es untergehen. Zum Glück hat sich die düstere Prophezeiung des Reformators nicht erfüllt. Die Menschen an Main und Tauber haben gelernt, am und mit dem Wasser zu leben. Und manchmal auch im Wasser, wenn die beiden Flüsse wieder einmal über ihre Ufer treten. Das zeigt die neue Dauerausstellung „Wertheim am Wasser“
Der Gang in die neue Hochwasserabteilung ist barrierefrei möglich über eine Art Steg, für dessen Bau ausrangierte Holzbohlen der Fußgängerbrücke am Rathaus verwendet wurden. Der Estrich in dem Bereich wurde passend zum Thema „Wasser“ blau eingefärbt. Die ausgestellten Schaustücke bieten jede Menge zu sehen, hören, staunen, lernen und mitmachen.
Die Ausstellungsfläche der neuen Dauerausstellung umfasst rund 300 Quadratmeter. Historische Darstellungen, Fotografien und Dokumente sind zu sehen, Zeitzeugenberichte und Artikel lokaler Zeitungen. Ein eigens erstelltes Video gibt unter anderem Auskunft über die Zahl der Hochwasser in der Stadt und welche Höhe diese erreichten.
Nicht nur für Kinder dürfte der gemeinsam mit den Wertheimer Forscherkids gestaltete „Mitmachraum“ ein besonderer Anziehungspunkt sein. Darin finden sich Uniformteile und Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehr für den Hochwasserfall. Gefüllte Sandsäcke vermitteln einen guten Eindruck davon, wie schwer die Wertheimerinnen und Wertheimer daran zu tragen haben, wenn ihre Flüsse nicht in den Betten bleiben.
Auch die wichtige Rolle, die Fischer und Schiffer über lange Zeit in Wertheim innehatten, wird dargestellt. Der schwebende, hölzerne Schelch ist ebenso ein „Hingucker“ wie der „Duffhaus-Abort“, der aus der Eichelgasse stammt. In dem Zusammenhang efäjrt der Besucher auch, was es mit Wertheim und den „Buddescheißern“ auf sich hat. Und gleich im Eingangsbereich steht der legendäre Prototyp des einsitzigen U-Boots „Tigerhai“.