Etwa 60 Werke der Stiftungssammlung, zusammengetragen von dem Wertheimer Kunstsammler Wolfgang Schuller, zeigen die Bandbreite der Berliner Secession.
Unter den 47 in der Ausstellung vertretenen Künstler sind die bekannten Secessionisten Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth, aber auch weitere bedeutende Maler wie Walter Leistikow, Franz Skarbina und Lesser Ury. Wolfgang Schuller entdeckte für seine Sammlung auch Werke heute unbekannterer Künstler und Künstlerinnen, wie Jacob Alberts, Emil Pottner, Theo von Brockhusen, Leo von König, Maria Slavona und Sabine Lepsius. Die Sammlung erfuhr schließlich auch eine Erweiterung mit Werken aus der Zeit der "Freien Secession". Diese Gemeinschaft hatte Liebermann 1914 gegründet, nachdem er mit 42 anderen Mitgliedern die Berliner Secession verlassen hatte.
Die frühen Gemälde um 1899, kombiniert mit fotografischen Momentaufnahmen aus dem eigens errichteten Ausstellungsgebäude in Berlin, geben einen Eindruck dieser damals progressiven Künstlergruppe, die sich gegen die von der Kunstakademie in Berlin vorgegebene Kunstauffassung richtete. Die Berliner Secession veranstaltete zwei Ausstellungen pro Jahr, eine für Gemälde und eine für die Grafik, so dass es im Museum Schlösschen im Hofgarten auch einen separaten Bereich für die Grafik gibt.
Im zweiten Teil der Ausstellung sind die Werke nach Motiven präsentiert, so dass für jeden Betrachter ein intensiver Vergleich der Bilder möglich ist. Dabei wird deutlich, wie viel Leidenschaft die Künstler und Künstlerinnen dem damals aktuellen Impressionismus entgegenbrachten, wie sie diesen mit den Kunstrichtungen Realismus, Jugendstil, Symbolismus und expressionistischen Tendenzen individuell kombinierten und ihren jeweils eigenen Stil entwickelten.