„Günstig Wohnen in idyllischer Umgebung“, unter diesem Motto steht der Wertheimer Immobilienmarkt. Er hat vom Hausbau im Grünen bis zur schicken Altstadtwohnung für jeden Geschmack etwas zu bieten. Kommunale Förderprogramme, die gute Schul- und Gesundheitsversorgung und das Angebot an seniorengerechten Wohnungen machen Wertheim für alle Altersgruppen interessant.
Die Ruine der Burg Wertheim, eine der größten Steinburgen Süddeutschlands, thront auf einem Bergsporn zwischen Main und Tauber. Nicht allein aufgrund dieser besonderen topographischen Lage, die Burg und Altstadt scheinbar zu einer Einheit verschmelzen lässt, schwärmen die Wertheimer auch gerne von ihrem „Schloss“.
Wertheim ist eine familienfreundliche Kommune, in der bürgerschaftliches Engagement großgeschrieben wird. Neben der guten Versorgung mit Krippen- und Kindergartenplätzen, Schulen und Jugendtreffs gibt es viele weitere Angebote. Der „Familienpass“ ist ein in der Region einmaliges Förderinstrument. Die Stadt koordiniert ein Familiennetzwerk, unterstützt den Seniorenbeirat und stellt im „Familienwegweiser“ Informationen von der Geburt bis zum Seniorenalter zusammen.
Wertheim, der größte Wirtschaftsstandort der Region, ist Heimat zahlreicher Weltmarktführer und das Zentrum der deutschen Laborglasindustrie. Die gute Verkehrsanbindung, günstige Gewerbeflächen und eine aktive Wirtschaftsförderung machen Wertheim zum Top-Standort. Die Attraktivität der Arbeitsplätze wird unterstützt durch das lebenswerte Umfeld mit einem guten Bildungs- und Wohnungsangebot.
Erzieherin Stephanie Jörke spielt mit dem dreijährigen Leo. Foto: Stadt Wertheim
Rund um die Spielplatzrutsche flattern Absperrbänder im Wind. Kochtöpfe liegen verwaist im Sandkasten. Die Flure sind bis auf ein paar Wäscheständer leer, Stühle sind aufeinandergetürmt und zusammengeräumt. Das Kinderhaus Reinhardshof erscheint in diesem Moment eher wie ein Geisterhaus. Nur im Zimmer der „blauen Gruppe“ hockt der kleine Leo auf dem Teppichboden und spielt mit einem Piratenschiff.
Neben dem Dreijährigen sitzt Erzieherin Stephanie Jörke. Wo sonst in den Räumen der Kita Platz für 144 Mädchen und Jungen wäre, ist Leo heute das einzige Kind. „Den Trubel nicht um sich zu haben, ist ungewohnt“, sagt die Erzieherin. Eine Handvoll Jungen und Mädchen sind im Kinderhaus für die Notfallbetreuung angemeldet, die für die Zeit der Kita-Schließung ab Mitte März eingerichtet wurde. An neun Standorten über ganz Wertheim verteilt wurden bisher die Kinder betreut, deren Eltern in systemrelevanten Bereichen arbeiten und deshalb am Arbeitsplatz gebraucht werden. Nach der jüngsten Entscheidung des Landes, dass die Kindergärten weiter geschlossen bleiben, wird die Notfallbetreuung fortgeführt werden. Sie soll zudem für weitere Berufs- und Bedarfsgruppen geöffnet werden.
Kinderhausleiterin Ramona Straßer und ihr Team wissen die Schließzeit zu nutzen. Die 26 Erziehungsfachkräfte arbeiten schichtweise. Zwei sind immer im Kinderhaus, die anderen arbeiten zu Hause. Die Zeit sei eine gute Gelegenheit, um Unterlagen zu sortieren, sich fachlich fortzubilden und Elterngespräche vorzubereiten. Ergebnisse werden dem Team weitergegeben. Stephanie Jörke findet das gut. „Wir frischen unser Wissen wieder auf“, sagt sie.
Die Zeit der Notbetreuung nutzen die Erzieherinnen zur Weiterbildung, aber auch zum gründlichen Aufräumen. Foto: Stadt Wertheim
Aufgefrischt sieht es auch im Kinderhaus aus. Ob Lotti Karotti oder das 64-teilige Benjamin-Blümchen-Puzzle, die Erzieherinnen haben die einige Regalmeter umfassende Spielesammlung gründlich durchforstet. Jetzt liegt alles wieder gut sortiert im Schrank. Und Stoffkrokodil und Co. warten im Körbchen scheinbar nur darauf, wieder freigelassen zu werden. „Jede Ecke ist rausgewischt. So sauber war es hier wohl noch nie,“ sagt Ramona Straßer und lacht.
Wenn das Kinderhaus sich wieder füllt, müssten sich vor allem die Ein- bis Dreijährigen wohl nochmals richtig eingewöhnen. Gleichzeitig kommen auch neue Krippenkinder an. „Das wird eine große Herausforderung“, sagt die Kita-Leiterin. Auf den Start des Normalbetriebs bereite man sich gemeinsam gründlich vor. Leo fiebert diesem Tag jedenfalls schon entgegen. Dann kann er endlich wieder mit seiner besten Freundin umhertoben. Auf die Frage, was die beiden am liebsten spielen, muss Leo kurz überlegen. Dann antwortet er: „Geisterhöhle“.